Dienstag, 23. Juli 2013

Rohlinge erstellen

So, heute morgen hatte ich vor Einbruch der Hitze schnell etwas Zeit und habe angefangen die Rohlinge zu erarbeiten.

Nochmal die Sattellage und die Pappschablone kontrolliert:
Der Bereich in dem ein Sattel liegen darf ist der zwischen dem 9. und 18. Brustwirbel.
So.... da man selten mal schnell ein Röntgengerät parat hat und mal schnell nachgucken kann, ist das der Bereich vom Wiedderist,( hinter dem Schulterknorpel, denn der sollte nicht belastet werden ) bis zur letzten Rippe. Also da wo es einfach ist (alles Muskeln natürlich :D ), die letzte Rippe ertasten und diese bis zur Sattellage hochfahren.
Nicht einfach eine grade Linie von der letzten Rippe am Bauch bis hoch zur Wirbelsäule ziehen :)
Hab ich auch schon erlebt:
Warum? Passt doch!! Keine Ahnung, was das Pferd hat. Der Sattel drückt nicht.... ----   Neiiiinnn.... natürlich nicht...



Dies sind die Kunststoffplatten, die die Stabilität herstellen sollen....
Anfangs dachte ich, dass ich bestimmt vier Lagen übereinander legen müsste....
Aber nachdem ich die kleinen Teile herausgeschnitten hatte,  hab ich festgestellt, dass zwei völlig ausreichen!
Im Kleinformat haben die eine ausreichende Festigkeit, die noch etwas Flexibilität zulässt, aber den Druck schön verteilt.
Die gleichmäßige Druckverteilung wird auch nachher noch durch die geschickte Anbringung der Befestigungsösen begünstigt werden. So dass sich das Gewicht der Taschen relativ gleichmäßig verteilt.


 Allerdings ist der Bereich 13. und 14. Brustwirbel am tragfähigsten, also wäre eine geringfügige Druckerhöhung in diesem Bereich nicht nachteilig, sondern in meinem Denken, durchaus erwünscht.
Soll nicht bedeuten, dass es Dort eine Druckspitze geben darf, aber weniger Druck am vorderen und hinterem Rand des Sattels wäre okay. Wie immer, auch Süßigkeiten sind "gesund", aber in Maßen :)
Hier habe ich dann die Schablone übertragen und mit der Kreissäge grob vorgeschnitten.
Insgesamt habe ich sechs gemacht, zwei als Ersatz  erstmal.
Ich hab allerdings so viel Material, dass ich da wahrscheinlich noch mindestens sechs Sättel von machen kann :D Also wenn ich mich jetzt verbaue, dann war nur die Zeit umsonst erstmal...

Wie man hier sieht, sind die kleinen Stücke nicht mehr so flexibel, wie ich das befürchtet habe.
Und hier sind noch keine Verschraubungen oder ähnliches dran, denn damit wird das ganze später noch einmal in seiner Beweglichkeit begrenzt, weil die beiden Platten sich nicht mehr frei verschieben können.
 So soll dann später der Aufbau der Basisplatte werden.
Zweimal Kunststoff und dazwischen ein etwas festerer Schaumstoff, der Unebenheiten ausgleichen soll, denn der bisherige Plan sieht vor die Gurtstrippen und Co. zumindest teilweise dort durchzuziehen.
Das soll der Schaumstoff dann ausgleichen, damit keine Dellen entstehen.
Aber wer weiss, wie sich das noch entwickelt... Dat muss isch erstmal gucken...
Dann habe ich später in unserer Werkstatt mit einer Luftsäge die Kontur ausgeschnitten.
Dabei habe ich die Rohlinge einmal rundherum einen Zentimeter größer gemacht.
Das ist okay, denn ich habe statt der maximal möglichen 44 cm Auflagelänge nur 42 genommen.
So kann ich jetzt bei Bedarf noch irgendwo etwas wegnehmen, ohne zu viel zu kürzen.... Sonst muss ich mir nachher noch ein Shetty kaufen, weil der Sattel zu kurz wird :D
Dann habe ich zwei Platten aufeinandergeklebt und mit einem Block die Konturen nachgeschliffen und die Kanten gerundet. Jetzt sind die beiden Teile identisch. und kein spitzer Grat mehr.
 Hier sind die beiden Teile noch aufeinandergeklebt und frei von gezeichneten, verwirrenden Linien :D
So bleiben sie ersteinmal, bis ich weitermache, dann kommen die auch nicht fott...

Dann habe ich schonmal eines der Baumloskissen auseinander genommen, die ich noch hatte.
Ich wollte die Materialien darin weiterverwenden bei diesem Projekt.
Jetzt weiss ich auch, woraus so ein Kissen besteht :)
Diese hier habe ich mal in einem Set zusammen mit Startrekk-Kissen bekommen.
Von Privat, Marke der Kissen nicht bekannt. Aber die waren mir zu hart und passten sich wenig an den Pferderücken an, auch die Form passte nicht so recht, seitdem lagen sie ersteinmal rum.
Unten sieht man die Einzelteile:
ganz links ist der Klettverschluss, den ich von der Papp/Plastik/Gummiplatte abgemacht habe, die man ganz rechts einmal als abgerissenes Stück sieht, der Rest klebt noch an der ersten inneren Schicht (großes Teil links)
Ein 1cm dicker Kunststoff, ähnlich sehr festem Moosgummi.
Dann folgte das, was quer drüber liegt, ein Schaumstoff, den ich als Verpackungsmaterial kenne.
Lässt sich zusammendrücken, ist dennoch sehr formstabil. (siehe Bild vom Querschnitt, dieser soll später als Pufferschicht eingebaut werden) Der verteilt erstaunlich gut den Druck, habe ich vorhin am Eigenversuch ausprobiert :D
Darauf war, an die Decklederschicht geklebt noch ein ganz weicher Kuststoff.
Bzw. zwei, eine ganz dünne Schicht Schaumstoff und der auf dem Bild zu sehene helle (den hab ich auch irgendwo schonmal gesehen, mir fällt aber nicht ein wo)
Diese sind an die Ummantelung geklebt, können aber denke ich auch gelöst werden.
ob ich sie auch brauche, weiss ich noch nicht, aber ich weiss nun, was da ist :)

So... soweit bin ich also erstmal....
Jetzt überlege ich, wie ich weiter verfahre, denn es gilt nun den Schwung vom Pferderücken zu modellieren.
Mein Freund hatte vorhin die Idee das mit Styrodur zu machen.
Das ist recht gut zu bearbeiten mit Schmirgelpapier.
Ich muss nur testen ob es unter Auflast auch entsprechend formstabil bleibt, denke aber, dass das gut klappen könnte.
Dieses Material kommt dann modeliert unter die Grundplatte und darauf folgt dann entsprechend noch eine Schaumstoffpolsterung. (Die Platten gibts im Baumarkt)

Zuerst wollte ich das mit den Kunststoffplatten herstellen, aber das wird zu kompliziert, die müssten dann thermisch gebogen werden und das nach Möglichkeit auch so dass es passt.... nääähh... probiere ich ersteinmal anders.
Eine andere Alternative waren Gummimatten, die in Lagen aufeinandergeklebt modelliert werden können, diese sind aber in de Bearbeitung viel fummeliger und schwieriger, daher hoffe ich, dass das Styrodur hält, was es verspricht :)

Dann kommt die Sägebockkonstruktion.
Allerdings tendiere ich dazu, diese zuerst zu machen und dann mit der Modellierung des Rückens zu beginnen, damit die Winkelung nicht eventuell zwischendurch verrutschen kann....
Alles nicht so einfach... aber das war im Vorfeld klar.

Ich hoffe, dass mein Plan so aufgeht, wie ich mir das wünsche und freue mich schon auf den ersten Testlauf :)

Und wenns nicht passt, dann kommter an die Wand  und ich überleg mir was neues :D




Montag, 15. Juli 2013

Die Schablone


Am Samstag ging es los mit basteln.

Erst einmal müssen Schablonen her, die nachher auf das Material übertragen werden können.

Hier war mir wichtig, dass die Belastung nicht in den Lendenwirbelbereich hinein geht, wie es bei den Armeesätteln offensichtlich üblich ist.
Zudem darf der Schulterknorpel vorne nicht behindert werden.
Alles wie beim Reitsattel erstmal auch...
Der Packsattel soll genau in den tragfähigen Bereich von Stürmer passen.

Das ganze soll ein Mix werden aus: Sägebockpacksattel und "baumlos".
Heisst, die Hauptkonstruktion wird sägebockartig, die Auflagefläche wird mit dem Material aus nicht genutzten Kissen eines baumlos Sattels geformt und die  Verteilerauflage (im Prinzip der Baum) aus verschieden geschichteten Kunststoffplatten modeliert, mit denen es mir möglich sein sollte in haareraufender Sissifussarbeit den Schwung zu modellieren.
Diese wird dann für die gleichmäßige Verteilung der Lasten  zuständig sein.
Ein noch nicht ganz gelöstes "Problem" ist die Verbindung der dünnen Platten untereinander, ohne Druckstellen durch hervorstehende Schraubverbindungen zu erzeugen.
AAAAABBBEERRR halten muss es dennoch und das Material muss an den Schraubköpfen großflächig genug belastet sein um ein Ausreissen zu verhindern.
Ist aber genug da, wird experimentell gelöst :) Und bekannte Mechaniker hab ich auch schon angestiftet, die werden mir da weiterhelfen :)

Die passenden Taschen und das Geschirr werde ich auch selbst anfertigen, aber das wird ein Leichtes.

Die Gurtung soll V-förmig geführt werden und mit nur einem Gurt vorne.
Viele Varianten haben weiter hinten einen zweiten Gurt, ähnlich dem Back-Chinch der Westernsättel....
Dies will ich allerdings durch die V-Führung vermeiden. (Bilder der Skizzen werden noch folgen)
Vorder-, Hintergeschirr und Gurtung aus Biothane, ggf mit Lammfellunterfütterung, wenn nötig.

Die Packtaschen aus Zeltplanenmaterial mit verklebten Nähten (wasserdicht), Reflektorstreifen und einigen anderen Extras, die mir noch durch die Rübe geistern.
Das Material ist gut zu verarbeiten und sehr robust. Habe daraus bereits Dualgassen hergestellt und wenn die drauf herumtrampelnde Ponys aushalten, ist das Meterial auch für Packtaschen zu gebrauchen...
Nur die Farbe.... lieber auffällig für den Straßenverkehr oder gedeckt für den Wald....
Wird spontan entschieden, denke ich.

Hier die Schablone...

Die Rohlinge werde ich ersteinmal etwas größer zurechtmachen und die Überstände dann entsprechend wegschleifen.
Möglich sind zwischen 42 und 44 cm Auflagenlänge...



Aller Anfang.....

Vor längerer Zeit kam ich auf eine blödsinnige Idee......

Ich war im Internet auf der Suche nach Packsätteln für Pferde.
Zu groß, zu klein, zu lang, zu schwer, zu teuer, zu starr....
So zog es sich weiter durch die ganzen Seiten.

Nichts gefiel oder entsprach meinen pers. Anforderungen.

Also fing ich ersteinmal an Idee zu sammeln und recherchierte.
Besonders die Anatomie des Pferderückens stand dabei natürlich im Vordergrund.
Weiterhin die techn. Umsetzung und die Möglichkeiten der Materialien und Befestigungen.
Dann entstanden ersteinmal etliche Skizzen und Überlegungen, die wieder im Papierkorb landeten,
wieder herausgeholt wurden und wiederrum im Müll landeten.
 
Jetzt ist es an der Zeit, dass dieses Projekt erste Formen annehmen soll und ich möchte hin und wieder darüber Berichten und meine Gedanken teilen.

Vielleicht bekomme ich ja auch die ein oder andere Anregung oder Kritik (bitte nur konstruktiv)
von ausserhalb, was mir hilft mein "Werk" zu verbessern und zu optimieren :)

Viel Spaß!