Donnerstag, 17. Oktober 2013

Die Gurtung..

Um die gewünschte V-Gurtung anbringen zu können, war ersteinmal gedacht D-Ringe an die Enden der Konterplatten anzubringen.
Da diese allerdings nach Fertigstellung der Kissen durch das Leder überdeckt sind, wurden Metalllaschen hergestellt, die auf die Gewindestabstangen geschoben werden.

Hier Variante 1:

 Der D-Ring ist hier quasi horizontal an die Metalllasche angelötet mit Silberlot.
Beim Probewanderritt jedoch plusterte sich das Pferd so dermaßen auf, dass eine Naht unter lautem Knall nachgegeben hat....

Da die Naht sowohl auf Zug als auch auf Biegung beansprucht war, vermuten wir, dass die Belastung zu groß war. Wahrscheinlich auch in Kombination mit einer nicht ganz perfekten Lötverbindung.

Leider habe ich kein Foto von dem Schaden, denn als ich Abends nach Hause kam, war das ganze bereits repariert.

Variante 2:



 Nun ist der Ring oben auf die Lasche geschweißt. Zusätzlich im 45° Winkel, damit nicht soviel Lust zwischen Gurt und Pferd ist.
Dann mussten dann allerdings noch Kerben in die Hölzer gemacht werden, da die Schweißnaht mit dem D-Ring nun höher standen und so die Hölzer nicht plan hätten aufgelegt werden können.
Dazu habe ich den gewünschten Ausschnitt aufgemalt und mit einer Stichsäge mehrere Streifen eingeschnitten, die ich dann mit einem Schraubenzieher sehr leicht raushebeln konnte.


Danach das ganze dann noch mit Schleifpapier nachbearbeitet und die Kanten gerundet um das ganze halbwegs ansehbar zu bekommen, denn das ganze musste mal wieder schnell gehen, weil der Sattel wieder in den EInsatz musste :)

Auf Wanderritt zwei hat dann alles wunderbar gehalten.


Daran wurde dann das Biothane befestigt:

Der Gurt auf den oberen Bildern ist einer von einem Longiergurt, der allerdings zu kurz ist und an den Gelenken aneckte.
Ein zu lager Gurt jedoch wirkt sich allerdings auch negativ aus. Er scheuert oder zwackt dann zwar nicht dem Pferd, aber der Winkel der hinteren Strupfe wird dann zu steil und die stabilisierende Wirkung ist weg.
Dies ist mir mit einem 90er Gurt auf dem ersten Wanderritt aufgefallen.
Die Teile, die direkt an den Sattel angebracht sind werden mit einer Schnalle an einen Ring angebracht, von wo aus zwei Strupfen zum Gurt gehen. So wird der Gurt nur nach oben hin auf Zug beansprucht und nicht auch noch zur Seite, in diesem Fall nach hinten.
Durch die Schnallenverbindung bleibt das ganze flexibel einstellbar, wenn ein anderer Gurt angebracht wird oder aus irgendeinem noch unbekannten Grund irgendetwas geändert werden muss :)



 Hier sieht man dann einen 70er Gurt zu sehen. Die Schnallen liegen so oberhalb des Buggelenkes und der hintere Winkel ist ausreichend um ein Abheben des Sattels o.ä. zu verhindern.
Biothane verarbeite ich sehr gerne, da es sehr stabil ist und sehr griffig ist.
Je nach Hersteller ist das Material in seiner Steifigkeit verschieden, wie ich jetzt festgestellt habe.
Mit scharfen Werkzeugen ist es auch leicht zu verarbeiten.
Um die Löcher einfach stanzen zu können sollte man entweder eine gute Lochzange oder Lochpfeifen verweden, die mit dem Hammer in das Material gehauen werden. In beiden Fällen sollte man die Kanten gut schärfen, sonst ist der Spaß schnell vorbei :D (Habe ich mit einem Schleifstein für meine Sense gemacht, das ging erstaunlich gut :D )

Die Schnallen werden alle noch gegen schmälere ausgetauscht demnächst.
Als Ösen (grün im Bild) zum halten der überstehenden Enden, habe ich von einem Aquarienschlauch ca. 0,5 cm breite Streifen abgeschnitten und diese mit einem scharfen Messer noch etwas ausgedünnt, damit zwei Lagen Biothane durchpassen. Das ist anfangs etwas mühselig, bis man die richtige Technik heraushat.
Es hält allerdings wunderbar, scheuert nicht, wenn man keine scharfen Kanten hereinschneidet und ist günstig, wiederstandsfähig und leicht austauschbar. Zudem klimpert es nicht, wie Metallbeschläge, wenn sie irgendwie aneinander kommen.
Diese werden wohl auch irgendwann nochmal gegen welche aus Biothane getauscht. Diese sind in der Herstellung allerdings aufwändiger und so musste erst mal das Aquarienersatzteillager herhalten :)
Das ganze ist an den Überlappungen mit Chicago-/ Buchschrauben verschraubt, die man zur Not unterwegs ganz einfach ersetzen kann oder lösen kann.

Mit einem scharfem Messer ist es im Notfall  genauso zu durchtrennen wie Leder.

Die Kanten bearbeite ich noch vorsichtig mit einem alten Lötkolben oder im Zweifel mit dem Feuerzeug.
Schwarzes Biothane hat einen schwarzen Textilkern, alle anderen sind weiß. Man kann dies allerdings bei Bedarf mit einem Edding in der entsprechenden Farbe retuschieren :)

Ich versuche noch herauszubekommen ob man mit irgendeiner Technik die Enden so verschweißen kann, das der Kuststoff das Textil verdeckt.... Bisher mit nur eher geringfügigem Erfolg....


Das war soweit erst einmal alles zur Gurtung...
Jetzt folgt nur noch der Feinschliff :)

Dienstag, 1. Oktober 2013

Die Kissen

Im letzten Post sieht man ja bereits, dass die Styrodurteile locker an die Platten geklebt wurden.

Jetzt gehts weiter.
Allerdings ist der Packsattel in der Zwischenzeit schon fertig und hat die erste Testtour hinter sich :D

Aber immer der Reihe nach ..

Die große Frage: Wie bekomme ich den Rücken abdruck ans Styrodur?

Die Antwort: Mit Dreck :D

Klingt komisch, geht aber gut:

Die Sattellage mit feuchter Erde einreiben, gut dass ich keine Schimmel habe :D


Dann das Material auflegen und etwas andrücken, davon habe ich jetzt kein Foto.

Die Stellen, die dann farblich verändert sind, müssen bearbeitet werden. Das geht ganz gut mit einer Hufraspel und Schleifpapier :D

Und das macht man dann immer wieder, bis irgendwann die gesamte gewünschte Auflagefläche mit Dreck bedeckt wird beim auflegen.


Das ganze ist nicht so einfach, denn man sollte die beiden Teile schon gleich dick erarbeiten.
Das kostet viel Geduld und "Feeling" in de Fingers.

Mit einer Hufraspel bekommt man das Grobe sehr gut runter, ohne dass die Oberfläche großartig einreisst, später sind wir dann noch mit P80 Schleifpapier drübergegangen um die Oberfläche wieder ganz glatt zu bekommen.


So sieht das ganze dann zwischendurch aus...


Hier kann man sehen, wie sich die Sattelauflage bewegt, wenn sich das Pferd schon nur leicht biegt. Ich finde, dass das bei einem normalen Reitsattel kaum auffällt.




Das ganze dann mal probehalber mit CarolaPad auf Druckspitzen getestet.

Dann wieder abmontiert und aufeinander getaped. So konnte ich mit einer Schieblehre die Dicken abmessen und dann angleichen.

Dann ging es damit weiter die Kissen an die Trägerplatte zu bekommen... Hier sind die zuvor gebohrten Löcher zu sehen. Das Styrodur wurde zuvor so angepasst, dass die Löcher zugänglich waren.


Plan A: Zur Fixierung das Styrodur an die Platte kleben, bei genauem Hinsehen erkennt man, dass sich der PVC-Kleber, den ich dazu nehmen wollte einfach durch das Material gefressen hat.... Also eher ungeeignet...

Plan B: Gummibänder um das Styrodur und den Schaumstoff, den Rest verschieben während des Annähens. Das hat funktioniert.

Leder drumlegen und mit der Sattlernaht annähen. Hierbei ist die beste Vorgehensweise zuerst die langen, geraden Seiten und dann erst die Rundungen zu nähen. Andersrum geht auch, ist aber schwieriger und irgendwie fummeliger für einen Nicht-Sattler...

Kissen Nummer 1

Beide fertig und vier Nadeln an den Ösen zerbrochen :D
Hat man nur eine Rundnadel, die man dummerweise zerbricht, so kann man eine andere größere Nadel nehmen, diese über einer kerze erhitzen und mit zwei Zangen vorsichtig zurecht biegen.... Geht alles, an einem Sonntag, an dem man nicht mal eben für Ersatz sorgen kann :D


So sieht das dann aufgelegt aus...
Die Kissen könnten noch etwas dünner sein, aber nach dem angurten, werden sie noch um den Zentimeter Schaumstoff dünner, hier ist kein Gurt befestigt, dafür aber die Hölzer zurechtgeschnitten und geschliffen :)


Weiter geht es dann mit der Vorrichtung für die Gurtung, der Deckplatte und des Zaumzeuges....